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baba Gulli

3. September 2013

Jeder Anfang ist schwer aber das Ende ist oft noch schwieriger.
So war es auch mit meinem Aufenthalt beim Internetportal "Gulli".

Es fällt nicht leicht, loszulassen, ein Stück von sich selbst zu beerdigen, leise Servus zu sagen und zu gehen. Man dreht sich um und sieht die verwaisten Gänge. Die Tische sind geräumt, das Licht ist aus, die erdrückende Stille wird nur ab und zu durch animalisches Kreischen aus der Ferne unterbrochen. Ein trauriges Bild...

Irgendwo flackert noch ein letzter Monitor. Niemand sitz davor. Error 404, dann folgt nur noch Bluescreen. Niemand da, der noch auf Neustart drücken könnte.
Hier war doch so viel Leben und Liebe drin. Wo ist es nur alles hin?

Ich packe meine Pinsel zusammen. Nun ist auch für mich die Zeit gekommen, endgültig Abschied zu nehmen. Da draußen vor dem offenen Gulli wartet schon ein Auto. Drinnen liebe Menschen, die hier alle ein Stück Herz hinterlassen haben.

MissRaten reicht mir ein Taschentuch und Sandler ein Stück Schokolade. „Ist gut für die Nerven“, sagt er. Dann fahren wir los. Wir haben alle Tränen in den Augen. Doch es ist zu spät, zu spät für alles...

Gulli

So oder so ähnlich war es.
Und das war es?
Sicherlich nicht, doch vorerst will ich keine Details schreiben. Ich könnte es jetzt mit dem Satz von Karl Valentin: „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“, begründen. Doch das wäre auch nicht wahr.

Es wurde nicht alles gesagt. Es wurde viel zu viel von viel zu vielen Leuten gesagt. Doch vieles davon waren Halbwahrheiten, Vermutungen, haltlose Spekulationen, oder einfach blanker Unsinn. Die Sache ist etwas komplexer und auch nicht so einfach zu erzählen, wie es der eine oder andere Hobbyverschwörungstheoretiker tat. Wenn man schildern will, was wirklich vorgefallen ist, muss man weit ausholen. Vieles hängt mit vielem zusammen, alte Geschichten, neue Geschichten, Zufälle, Unfälle, Zwischenmenschliches...

Gulli
Hier sind Profis am Werk. Nicht überall ist dem so.

Irgendwann werde ich mich zu dem Thema sicher noch äußeren. Doch vorerst will ich es sacken lassen, Abstand nehmen und meine Gedanken an die vergangenen fünf Jahre etwas sortieren. Es ist alles noch zu frisch und da läuft man Gefahr, in den Text zu viel Emotionen reinzubringen, obwohl man doch sachlich werden wollte.

Eines will ich aber schon vorab klarstellen:
Auch wenn mein Name (aus urheberrechtlichen Gründen) im Impressum von Gulli steht, eine Zusammenarbeit zwischen mir und der Firma gamigo Advertising GmbH oder ihrer Muttergesellschaft gamigo AG fand zu keiner Zeit statt und das bleibt auch in der Zukunft so.

Der ehemalige Betreiber von Gulli, also die österreichische Firma InQnet GmbH, stieg aus dem Projekt Gulli nach einer zweimonatiger Übergangszeit
zum 31. August 2013 vollständig aus und mit ihr auch ich.
Siehe auch die offizielle Pressemitteilung der InQnet GmbH.

Soviel zum Thema. Möglicherweise werden weitere Updates folgen.

Habe d`Ehre, Servus und baba

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R
Deine Ignorliste war doch zum Schluß so voll, dass du gar nicht mehr gecheckt hast, was abgeht. Und bei den Gamigos bist du auch länger geblieben, als nötig. Als Mod!
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A
Du irrst dich, Ragnarson. Wie schon so oft ...<br /> Ich war bei den Gamigos nie ein Moderator. Den Mod-Posten habe ich schon Monate zuvor niedergelegt - aus Protest gegen unethisches Verhalten eines Admins und einer Moderatorin. Danach blieb ich im Hintergrund nur das, was ich schon vor der Mod-Funktion innerhalb der Firma InQnet war und das genauso lang, wie meine Kollegen. Wir sind alle zusammen gegangen. Auch wenn manche zum Schluss im Forum öffentlich nicht mehr sichtbar waren, weil ihnen durch den Arbeitgeber leider ein Maulkorb verpasst wurde. <br /> <br /> Gamigo hat mir zwar eine Zusammenarbeit angeboten, aber ich habe postwendend abgelehnt. Schon wegen der Art und dem Ton, in dem mir das Angebot unterbreitet wurde. Natürlich auch wegen der dabei kommunizierten Zielsetzung der neuen Betreiber und wegen meine Freunde, die vor und während der offiziellen Übergabe unglaubliche Schikanen erdulden mussten. Wobei ich mit Freunden ausdrücklich reale Menschen aus Wien meine. Einige User, die meinten, den Vandalismus der Gamigos mit noch mehr Vandalismus beantworten zu müssen zähle ich natürlich nicht zu meinen Freunden. Sie verschlimmerten nur unnötig die damals ohnehin schwierige Lage - was dann die regulären Angestellte ausbaden mussten, weil sie noch vertraglich gebunden waren. <br /> <br /> User und Ex-Mod-Kollegen, die auch in der Krisensituation Charakter und Format behielten, standen nie auf meiner Ignorliste. Ein paar Maulhelden, die sich damals nur selbstinszenieren versuchten, dagegen schon. Warum wohl?
T
Saubere Aktion.
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I
Richtig so. Immer weiter Druck machen, damit die merken, dass man mit den Ex-Mitgliedern nicht alles machen kann.
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